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Autorenlesung – Flucht nach Osten

Wir laden Sie herzlich zu einer Autorenlesung in die Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek ein.

Michael-Alexander wird aus seinem Roman „Flucht nach Osten“ lesen. In dem Buch wird die Flucht seines Schwiegervaters Prof. Hans Lauter im Jahre 1945 aus dem Zuchthaus Waldheim zur Roten Armee thematisiert.Freuen Sie sich auf eine spannende Lesung und einen offenen Dialog im Anschluss.

Über das Buch:

1935 wurde der in Chemnitz lebende Jungkommunist Hans Lauter wegen Widerstand gegen die Nazidiktatur zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Während der Haft blieb er weiter illegal
aktiv. Auch träumte er von der Freiheit. Aus dem Zuchthaus Waldheim zu entfliehen, war jedoch unmöglich. Als sich April 1945 im Gefängnis Radebeul die Gelegenheit ergab, war
Hans Lauter vorbereitet.

Nach gelungener Flucht wurde er steckbrieflich gesucht. Er musstedem Herrschaftsgebiet der Nazis entkommen und wollte durch die Front zur Roten Armee.
Dort glaubte er sich sicher. Einer Odyssee gleich verlief seine Flucht. Er musste die Identität eines SS-Mannes annehmen, eine Gesundheitsüberprüfung überstehen und wurde zum Volkssturm
eingezogen. Nur nachts unterwegs erreichte er schließlich die Rote Armee bei Schleife. Dort wurde vermutet, dass er ein deutscher Spion sei. Der Besonnenheit eines sowjetischen
Kommandeurs war es zu verdanken, dass er nicht gleich erschossen wurde. Schließlich rettete ihm ein Zufall das Leben. Von der Roten Armee als Aufklärer eingesetzt, nahm er an den letzten Kampfhandlungen teil, bis er zurückgelassen wurde, um die deutsche Verwaltung mit aufzubauen. So erlebte er den Tag der Befreiung und die Tage des Neuaufbaues in Bad Liebenwerda. Schließlich holten ihn seine Genossen nach Chemnitz zurück.

Über den Autor:

Geboren am 17. Juli 1947 im Bitterfeld als Besatzungskind; der Vater ein russischer Jude, die Mutter Deutsche. Sein zuhause war, wo er gerade lebte: Die wenigste Zeit in einem
glücklichen Elternhaus, mehr als fünf Jahre bei einer Pflegemutter und in vier Kinderheimen. Gleichzeitig mit dem Abitur schloss er die Lehre als Rinderzüchter ab. An der
Karl Marx Universität in Leipzig studierte er Landwirtschaft und wurde Diplom Agraringenieur. Frühzeitig politisch aktiv, engagierte er sich in der FDJ, erst viele Jahre ehrenamtlich, dann
beruflich. Er nahm ein zweites Studium in Berlin auf und schloss es als Diplom  Gesellschaftswissenschaftler ab. Anschließend arbeitete er in der SED Bezirksleitung Leipzig bis zu deren Auflösung. Danach folgte eine lange Zeit der Neuorientierung: Umschulungen, ABM-Tätigkeit im Umweltzentrum Ökohof Auterwitz bei Döbeln, schließlich freiberuflich als Dozent, kurzzeitigmit eigener Bildungsfirma. Nun ist er Rentner, jedoch weiterhin als Dozent tätig, seit vielen Jahren schon im Online Unterricht.