foodsharing in der Kleinstadt – wie geht das?

Nach einer kurzen Sommerpause konnten die Gäste des Dialogcafés vom 14.08.2024 alles rund um das Thema Lebensmittelrettung „foodsharing“ erfahren und sich austauschen.

Zu Gast waren Irén Körner und Anke Freiberg, welche sich dem Dachverband foodsharing verschrieben haben. Anke Freiberg (Cottbus) bringt viel KnowHow mit, was das „Lebensmittelrettergeschäft“ anbelangt. Im Kleinen wie im Großen kann einiges bewirkt werden. Kleines auch im Privaten, zum Beispiel: Dinge, die im eigenen Vorrat oder vor dem Urlaub nicht verbraucht werden Freunden, Kollegen oder auf Facebook als Retterkorb anzubieten. Dies geht auch auf der foodsharing Homepage. Groß bezeichnet natürlich dann eine Organisation von Abholungen in gelisteten Lebensmittelgeschäften. So appelliert sie auch daran private Initiativen zu gründen, die manchmal schneller agieren können, als unter einem großen Verband mit gewissen Verantwortlichkeiten auf Bundesebene wie foodsharing.

Sie selbst organisiert Lebensmittelrettungen seit 2016 in Cottbus. Irén Körner ist seit 2022 foodsharerin und für den Bezirk um Hoyerswerda zuständig. Nun läuft es hier sehr schleppend an. Viele Hindernisse gilt es zu überwinden. Inhabergeführte Geschäfte und Lebensmittelketten für das `weniger Müll produzieren´ zu begeistern und die Zwänge der Industrienormen anderweitig umzuinterpretieren, kosten viel Kraft und Zeit.

Die Tafel, die Kinder- und Jugendfarm und der Zoo sind wertvolle Abnehmer für manche Konzerne, aber anders betrachtet wird es zu teuer produziertem Tierfutter.

Dennoch landet immens viel Essbares im Müll. Aber nicht nur Essbares, sondern auch aufgerissene Waschmittelverpackungen, Duschbad, o.a. Dinge des täglichen Bedarfes, welches nicht von der Tafel angenommen werden darf oder auch im Zoo nicht verwertbar sind.

Irén Körner ist ehrenamtlich in ihrer Freizeit unterwegs. Derzeit hat sie nur 2 Kooperationspartner, somit ist an ein größer Denken wie in anderen Städten oder Kommunen noch nicht zu denken.

Es gibt sehr viele angemeldete Foodsharer, die unterstützen möchten. Das kann ein Jeder von ihnen unter: https://foodsharing.de/content?sub=joininfo

Eine kleine Lektüre und ein Quiz sind notwendig um sich als Helfer einzutragen. Ebenso können eigene überschüssige Dinge aus Garten, Kühlschrank, `schmeckt den Kindern nicht´ als Essenskörbe angeboten werden und somit von Rettern gesehen und abgeholt werden.

Doch wo noch nichts gerettet werden kann und die Konzerne und Hersteller nicht im Boot sind, kann diese Initiative nicht wachsen. Wir finden dies Unterstützens wert und werden versuchen, den Gedanken der Lebensmittelrettung weiterzutragen, ein kommunales Netzwerk aufzubauen und schauen, dass auch hier der gute, essbare „Müll“ nicht mehr in der Tonne landet.