Großes Interesse bestand am Mittwoch, den 10.04.2024 als die Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek im Rahmen der Offenen Werkstatt für Demokratie ein früheres Veranstaltungsformat wieder hat aufleben lassen. Ethik&Literatur Lesung und Dialog, ein Format, welches früher bereits reges Interesse weckte, ist noch genau so begehrt wie vor einigen Jahren.
Zu Gast waren Chefarzt Frank Dietrich aus dem Lausitzer Seenland Klinikum, welcher sich zusammen mit Christian Völker-Kieschnick dem wichtigen Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht angenommen hatte. Neben ausgewählten Texten aus einem reichen Literaturfundus, aus welchen Christian Völker-Kieschnick gelesen hat, traten die beiden immer wieder in einen aktiven Dialog mit dem Publikum.
Bei der Frage, wer alles eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht hat, gingen viele Hände im Raum nach oben. Bei der Frage, wer alles detailliert mit seinen Angehörigen abgesprochen hat, was die eigenen Wünsche betrifft, waren es schon deutlich weniger.
Wichtig ist, dass sie mit der Familie darüber reden, was sie möchten. Machen Sie das unbedingt!
Chefarzt Frank Dietrich
Und wichtig ist nicht nur, mit den Angehörigen darüber zu reden, sondern auch mehr als einmal darüber zu sprechen. Wünsche und Vorstellungen können sich ändern und das auch noch im hohen Alter. Diese Verfügungen und Vollmachten sind zum Schluss meist eine Hilfe und Unterstützung für die Angehörigen.
Ein wichtiger Aspekt wurde an diesem Mittwochnachmittag ebenfalls deutlich. Nicht nur alte Menschen sterben. Auch wenn jemand in seinen zwanzigern noch nicht über seinen Tod nachdenken möchte, sollten sich auch die jüngeren Altersgruppen mit diesem Thema auseinandersetzen. Am Ende weiß niemand, wann seine Zeit gekommen ist.
Das Thema Tot und Sterben sollte enttabuisiert werden und das in allen Altersgruppen. Es sollte mehr darüber gesprochen werden. Am Ende ist das Leid für die Angehörigen oft schwer auszuhalten. Vielleicht können die vorangagngene Thematssierung und das Wissen darüber, was die letzten Wünsche des Verstorbenen waren, zumindest eine kleine Hilfe sein.
Anbei finden sie die Literaturauswahl zu dem Thema: