Eine Reise in die Welt der Musik

Chefdirigentin Eva Meitner zu Gast im Dialog-Café

Am Mittwoch, dem 27. März fand im Rahmen des Frauenaktionsmonat-März wieder ein Dialog-Café statt. Zu Gast war Eva Meitner, Chefdirigentin des sinfonischen Orchesters Hoyerswerdas und des Freien Orchesters Leipzig sowie Korina Jenssen Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hoyerswerda.

Musik ist für Eva Meitner Beruf und Berufung gleichermaßen und so wurde die Veranstaltung auch direkt mit musikalischer Untermalung eröffnet. Es herrschte absolute Stille in dem Moment, als die Veranstaltung mit einem eingespielten Stück von Maria Szymanowska welches sie im Rahmen ihres Coco-Projektes eingespielt hat, startete.

Im Anschluss wurde im Interview Stiel durch die Veranstaltung geführt. So ging es um den Werdegang von Eva Meitner und was die in Bayern geborene Musikerin zu uns nach Hoyerswerda und in den Osten führte. Beherzt und mit viel Offenheit berichtete sie über ihre Faszination, die sie schon immer von Ostdeutschland hatte, welche in ihrer Vergangenheit auch oft auf Gegenwind stieß „Die aus dem Osten kommen doch hierher, was willst du denn da? „Bekam sie mehr als einmal zu hören. Und dennoch folgte sie ihrem Bauchgefühl. Es seien vor allem die Menschen und ihre Art, die sie hier sehr schätze.

Auch die Musik, ihre Vielfalt und was sie für die Dirigentin bedeutet, waren ein großes Thema. So spielt Eva Meitner neben dem Klavier auch Violine und Querflöte und beschäftigt sich auch mit den Werken von Komponistinnen vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte, die in Vergessenheit geraten sind. Dafür tauscht sie sich mit Kollegen Deutschland weit aus, dabei lässt es sich auch gut nebenbei netzwerken. So wird am 05. Mai in Hoyerswerda im Rahmen der 57. Musikfesttage der Komponistin Cécile Chaminade erklingen, welche im 19. Jahrhundert europaweit gefeiert wurde, mittlerweile aber in Vergessenheit geraten ist. Es geht um den Erhalt des kulturellen Erbes, den Musik bleibt nur lebendig, wenn sie gespielt wird. Man merkt, es ist eine Herzensangelegenheit für Eva Meitner.

Was bei einer Dirigentin natürlich nicht fehlen darf, ist der Taktstock, welcher praktisch eine Verlängerung des Armes darstellt, und so kamen auch viele Fragen dazu. Wonach wird er ausgesucht und welche Kriterien muss er erfüllen? Eva Meitner schmunzelt, als sie erklärt „Da ist es ein bisschen wie bei Harry Potter, der Taktstock sucht sich den Dirigenten aus“ man merkt einfach, wenn es passt.

Man kann abschließend sagen, dass die Gäste an diesem Abend tief in die Welt der Musik eintauchen konnten, während Eva Meitner mit ihrer herzlichen offenen Art von ihrer Berufung in einer immer noch von Männern dominierten Berufsgruppe erzählte, über Herausforderungen, Glücksmomente und Erfahrungen berichtete und sich aktiv mit den Gästen austauschte.