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Veranstaltung: Wie sorbisch/wendisch war Hoyerswerda früher.

Dialog-Café Januar

Wie sorbisch/wendisch war Hoyerswerda früher? Kak serbske běchu Wojerecy něhdy?

Dieser Frage wollten beim ersten Dialog-Café in diesem Jahr am 17.01.2024 in der Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek knapp 40 Gäste auf den Grund gehen. Und so folgten die Menschen der Einladung der Offenen Werkstatt der Demokratie, die gemeinsam mit dem Der DOMOWINA-Regionalverband “Handrij Zejler” Hoyerswerda/Wojerecy dieses Dialog-Cafe organisiert hat.

Zu Gast war Werner Sroka aus Kühnicht, welcher 30 Jahre als Referent für die DOMOWINA tätig war. Herr Sroka führte mit einem Vortrag durch den Abend, in dem die sorbische/wendische Geschichte der Stadt Hoyerswerda beleuchtet wurde. So behandelte der Vortrag neben allgemeinen Fakten zur Sorbischen Kultur, den ersten Aufzeichnungen und Erwähnungen über die Besiedlung im 12. / 13. Jahrhundert und interessanten Insider-Infos vor allem die Sorbische Stadtgeschichte Hoyerswerdas und die Jahre 1843 bis 1924.

Auch wichtige Persönlichkeiten und Einrichtungen aus der Stadt und dem Umland und ihr Wirken, wie Kaufmann Jurij Valtin (1859-1934) ; Pfarrer Wylem Cernik (1904-1958) ; Druckerei-Inhaber Awgust Lapstich (1862-1926) spielten an diesem Abend eine große Rolle. An verschiedenen Einrichtungen gab es in Hoyerswerda eine Sorbische Schule, eine sorbische Volksbank, ein Wendischen Bauernverein, eine Buchdruckerei, sowie einen Sorbischen evangelischen Missionsverein. Ebenfalls war Hoyerswerda 50 Jahre lang Osterreiter Stadt (1490-1540) bei der die Prozession von Hoyerswerda nach Wittichenau ritt, bevor diese Tradition schließlich als „papistischer Brauch“ verboten wurde. Man merkt während des Vortrages, wie sehr die Sorbische Kultur mit der Stadt verwurzelt war.

Werner Sroka brachte viele Informationen und spannende Fakten ans Tageslicht, die vielen der Gäste so noch nicht bekannt waren. Seine Forschungen möchte Sroka fortsetzen und dann einen Vortrag über die Jahre 1924 – 1937 ausarbeiten.

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Autorenlesung mit Uta Hauthal.

Autorenlesung mit Uta Hauthal

Für die Schriftstellerin Uta Hauthal, ist Hoyerswerda kein neues Pflaster. 2018 war sie schon einmal mit ihrer Poesietankstelle in unserer Stadt unterwegs. Solch ungewöhnliche Projekte und Wege lernen wir mit ihr auf ihrer Gedankenreise und Lesung ihres neuen Buches „Poesietankstelle“ kennen.

Eine Frau mit vielen Facetten. Sie ist nicht nur Verfechterin des handschriftlichen (Buch)Schreibens, sondern auch Sängerin, Moderatorin, war 19 Jahre ambitionierte Lehrerin und führt Menschen durch Dresden mit Werken von Schriftstellerinnen im Gepäck. Man spürt ihre Leidenschaft zu allen kleinen und großen Dingen, die ihr begegnen und erzählt sowie liest sehr lebendig Geschichten, die ihr begegnet sind.

Ihre Auswahl und Episoden reichen von Erlebnissen beim Reisen mit der Bahn, über Begegnungen in Hoyerswerda, welche ihr Bild der Stadt sehr wandelten, zu Corona. Auch Beziehungen zu Freunden und Meinungsverschiedenheiten, die es nicht wert sind sich zu entfremden. Sie erzählt über Begegnungen mit Indianerhäuptlingen, das Lehren von Schülern und ihrer Sicht zur Rationalität des heutigen Bildungssystems.Sie erzählt von ihren Bestrebungen Schülern Räume für gemeinsames denken, fühlen und forschen zu geben, um ihre Kreativität zu fördern und eigene Zugänge zu Texten zu finden.

 „Menschen müssen nicht schießen, sondern reden“

Ihre Authentizität und Lebensenergie sind ansteckend. Und so lässt sich das Publikum auf ihre Einladung ein, ihre Perspektiven und Gedanken zu teilen und sich auszutauschen. Dabei ging es um den heutigen Sprachgebrauch und dessen Instrumentalisierung in der Politik sowie der Verherrlichung von Superlativen. Ebenso waren die oberflächlichen sozialen Medien und ihre Schnelllebigkeit, das `Ich bin immer woanders und nicht bei mir´ von Interesse.

„Menschen und ihre Geschichten sind immer spannend und Teil meiner Bücher.“

Und im Sinne des Schenkens und des reicher Werdens durch das wache sich Begegnen, gab es eine wunderbare CD „Verschenkte Lieder“ für alle Besucher mit nach Hause.

Zu sehen ist die lokale Autorin Louise Seeliger mit ihrem Weihnachtsroman "Für Weihnachten und ein Leben lang"

Dialog-Café Dezember – Weihnachtslesung

Lokale Autorin begeistert mit Weihnachtsroman

Am 20.12.2023 fand das letzte Dialog-Café für dieses Jahr in der Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek statt. Zu Gast war die aus Tätschwitz stammende Autorin Louise Seeliger welche aus einem ihrer Weihnachtsromane „Für Weihnachten und ein Leben lang“ gelesen hat.

Und so fanden sich an diesem Abend zahlreiche interessierte Gäste in der Stadtbibliothek ein, um in gemütlicher Atmosphäre in Weihnachtsstimmung zu kommen. Bei alkoholfreiem Glühwein und Tee sowie typischen Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen und Spekulatius hörten die Besucher und Besucherinnen zu, wie „Ava“ die Protagonisten des Romans einer Einladung folgt und sich zwischen Schneegestöber und funkelndem Weihnachtsglanz ihrer Vergangenheit und einem ganz besonderen Gast stellt, der ihr Herz auch nach vielen Jahren noch höher schlagen lässt.

Im Anschluss an die Lesung gab es noch eine offene Gesprächsrunde, bei der die Gäste mit der Autorin ins Gespräch kommen konnten. So wurden einige Fragen zum Buch und der Handlung gestellt, besonders interessiert waren die Gäste aber am Werdegang der Autorin. Fragen wie sie mit Kritik umgeht, wie sie so jung zum Schreiben kam und wie man ein Buch im Alleingang selbst verlegt waren nur einige der Punkte die Diskutiert wurden. So erzählte Louise wie sie die Liebe zum Schreiben entdeckte, wie die Protagonisten im Roman von ihr zum Leben erweckt wurden und das der Balance Akt neben dem Studium ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen nicht immer leicht war.

Den Gästen nach zu urteilen war die Veranstaltung ein gelungener Abschluss der Veranstaltungsreihe der Dialog-Cafés, und wir freuen uns im neuen Jahr mit spannenden Themen und Gästen daran anzuknüpfen.

Wer Interesse an den Weihnachtsromanen von Louise Seeliger hat, kann diese in der Bibliothek ausleihen.

Für Weihnachten und ein Leben lang

Emmas Weihnachtswunderzeit

Im Rahmen des Projekts “Offene Werkstatt der Demokratie” veranstalten wir regelmäßig Dialog Cafés in der Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek, zu denen Sie herzlich eingeladen sind. Das nächste mal am 17.01.24 um 17:00 Uhr.

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Veranstaltung Familiennachmittag in der Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek

Familiennachmittag in der Stadtbibliothek – Lesung aus dem Roman „Momo“

Von grauen Herren und den Geheimnissen der Zeit.

Am 14.12.2023 hat sich das Lesezelt in der Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek in einen wahren Rückzugsort gewandelt. In angenehm gemütlicher Atmosphäre konnten im Rahmen eines Familienachtmittages alle großen und kleinen Zuhörer der Geschichte von „Momo“ aus dem gleichnamigen Roman von Michael Ende lauschen.

Zu Gast an diesem Nachmittag waren die Schriftstellerin Uta Hauthal und Schauspieler Daniel Minetti welche einzelnen Auszüge aus dem Roman vorgelesen haben. Beide Künstler stellten sich dabei ganz in den Dienst des Textes und ließen durch ihren Vortrag die tiefer liegenden Themen des Buches lebendig werden. Denn Michael Ende beleuchtet grundlegende Fragen unseres Zusammenlebens, von den Auswirkungen des (nach wie vor unverändert bestehenden) Geldsystems bis hin zur Bedeutung von gleich würdigem Miteinander und kreativen Ausdrucksformen.

Und so lauschten nicht nur viele Kinder, sondern auch einige interessierte Erwachsene welche das Buch noch von früher kannten gespannt der Geschichte. Schnell hat man gemerkt, das dieses Buch generationsübergreifend verbindet und Erwachsene und Kinder gleicherweise packt.

Im Anschluss an die Lesung gab es noch eine gemeinsame Diskussionsrunde, in der sich die Teilnehmenden austauschten über die Inhalte, Figuren und ihre eigene Sichtweise zu den Themen die das Buch behandelt.

Über das Buch:
Das Mädchen Momo kam in die Stadt, es richtete sich in einem alten Amphitheater ein und lebte dort sehr zufrieden. Schnell fand Momo Freunde wie den quirligen Gigi Fremdenführer und den alten Beppo Straßenkehrer, aber auch viele andere Menschen aus der Gegend kamen gern zu ihr, ja, oft war es für sie sogar notwendig, zu Momo zu gehen.

Warum? Weil Momo auf ganz besondere Weise zuhören konnte, zum Beispiel so, dass unentschlossene Menschen auf einmal genau wussten, was sie wollten oder schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Dann aber tauchten die grauen Herren in der Stadt auf, nach und nach veränderte sich das ganze Leben der großen und kleinen Leute und wer weiß, was geschehen wäre, wenn nicht Momo und Meister Hora gewesen wären…

Veranstaltung: Der russische Krieg in der Ukraine und die Schlacht der Propaganda

Der russische Krieg in der Ukraine und die Schlacht der Propaganda

Am 05.12.2023 hat die Offene Werkstatt der Demokratie eingeladen zu einem Vortrag und einer öffentlichen Gesprächsrunde bei dem der nun schon seit fast eineinhalb Jahren anhaltenden Krieg in der Ukraine, welcher mittlerweile als größter Konflikt in Kontinentaleuropa gilt, aber vor allem der Einsatz von Propaganda in diesem Krieg thematisiert wurden.

Zu Gast waren die Referenten Sebastian Trept und Felix Schilk, (Politikwissenschaftler) welche nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit dem Vortrag begonnen haben. Thematisiert wurden unter anderem die Geschichte der Propaganda im allgemeinen, wie Propaganda funktioniert und zu welchem nutzen sie von den verschiedenen Parteien eingesetzt wird. An anschaulichen Beispielen wurden die Teilnehmer durch den Abend geführt und auch viele geschichtliche Hintergründe die wichtig sind um den heutigen Konflikt zu verstehen, erläutert. Auch der historische Kontext im Allgemeinen spielte an diesem Abend eine wichtige Rolle denn so erklärten Trept und Schilk das die Geschichte Vergangenheit beider Länder zu Propaganda Zwecken unterschiedlich dargestellt werden.

Auch die Bedeutung des Internets und der sozialen Medien spielte in dem Vortrag eine zentrale Rolle, denn mittlerweile sind diese zu einem der mächtigsten Werkzeuge geworden, wenn es darum geht Propaganda zu verbreiten. So werden zum Beispiel Influencer gezielt angeworben um bestimmte Inhalte auf sozialen Netzwerken und Chatgruppen zu verbreiten und Inhalte aus russischen Medien zum Beispiel gezielt in deutschen Communitys zu teilen. Desinformation oder falsche Inhalte in sozialen Medien selbst zu identifizieren wird für Laien des weilen immer schwieriger da die Inhalte oft täuschend echt aussehen. Um besser differenzieren zu können haben Sebastian Trept und Felix Schilk den Gästen die Internetseite EUvsDisinfo ans Herz gelegt. EUvsDisinfo ist ein Projekt der Europäischen Union und wird von der East StratCom Task Force geleitet. Ziel ist es Desinformation zu identifizieren und analysieren und darauf aufmerksam zu machen.

Im Anschluss an den Vortrag gab es eine öffentliche Gesprächsrunde bei dem noch offene Fragen gestellt und Meinungen ausgetauscht wurden. Es herrschte ein reger Austausch unter den teilnehmenden bei welchem verschiedene Ansichten ausgetauscht wurden.

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Zu sehen sind dunkelgrüne Tannenzweige.

Schließzeiten über die Feiertage

Liebe Leserinnen und Leser,
wir haben über die Feiertage vom 23.12.2023 bis zum 01.01.2024 geschlossen.

Die Medienrückgabeboxen sind ebenfalls geschlossen, es werden während der Schließzeit jedoch keine ausgeliehenen Medien fällig!

Decken Sie sich vorher gut bei uns ein – bis zu 50 Medien können Sie ausleihen, um gut über die Feiertage zu kommen.

Notfalls ist unsere Online-Bibliothek 24/7 für Sie da. Diese können Sie kostenlos mit Ihrem Bibliotheksausweis nutzen.

In der Onleihe-Oberlausitz haben Sie die Möglichkeit eBooks bequem per E-Reader, App auf dem Tablet oder Handy oder PC zu lesen. Außerdem sind Hörbücher oder Zeitschriften online ausleihbar.

https://bibliothek-hy.de/service/ebook-reader/

Bei Filmfriend können Filme und Serien kostenlos gestreamt werden.

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Die Anmeldung bei allen unseren Online-Angeboten erfolgt wie folgt:

  1. Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek auswählen
  2. Benutzername = Ihre Bibliotheksausweisnummer
  3. Passwort = Ihr Geburtsdatum (tt.mm.jjjj).

Wir wünschen Ihnen eine wundervolle Adventszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Ihr Team der Brigitte-Reimann-Stadtbibliothek Hoyerswerda

Zu sehen ist Autor Horst Böttge.

Drangsaliert und dekoriert – Lesung mit Autor Horst Böttge

Über eine außergewöhnliche Lebensgeschichte aus Hoyerswerda

Horst Böttge berichtete in seinem Buch vom Leben seines Bruders, der es in leitender Position eines Hoyerswerdaer Betriebes trotz Engpässen und Fehlplanungen und mit der Stasi im Genick schaffte, mit Zivilcourage zu agieren, und der für seine Arbeit höchste Auszeichnungen erhielt. Ein Buch über eine außergewöhnliche Karriere in der von Mangel und Misstrauen dominierten sozialistischen DDR-Wirtschaft.

Neben Zitaten aus dem Buch wurden in einer Präsentation auch mit Original Dokumenten aus den mehr als 40 Kilogramm Stasiakten, dieser Abend eine „Zimmerreise“ mit lebendigen Geschichten.

Horst Böttge liest und trägt diese Zeitzeugengeschichte auch in Schulen vor, um einen Beitrag zur geschichtlichen und politischen Bildung von Schüler*innen zu leisten. Dies wird aufgrund von Nachvollziehbarkeit in den heranwachwachsenden Generationen immer schwieriger. In seinen Augen, aber dennoch ebenso wichtig, solche Einblicke zu ermöglichen.

An diesem Abend konnten wir Anekdoten zu vielen Widrigkeiten mit denen Richard Böttge in seiner Führungsposition umgehen musste erfahren und auch persönlichen Geschichten, von Menschen die ihn kannten, lauschen.

Herzlichen Dank an diesen Elan mit über 80 Jahren immer noch Bildungsarbeit in ganz Deutschland zu betreiben.

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